Modellfiguren Online Text 201102

 Württemberger Cheveaulégers
In den großen Konflikten geraten die kleinen Staaten allzu schnell in Vergessenheit – in der historischen Realität wie heute in der Figurenszene. Dabei waren es gerade die kleinen und mittleren Staaten, die oft überproportionale Lasten des Kriegs zu tragen hatten und die auch sehr zu Farbigkeit und Abwechslungsreichtum der Armeen der Vergangenheit beitrugen, so z.B. die Rheinbundstaaten während der Napoleonischen Kriege.Würt.Chevauleger Command

Unser Forenmitglied Uwe Ehmke hat es sich schon seit Jahren zur Aufgabe gemacht, einen dieser kleineren Kombattanten, nämlich die Armee des Königreichs Württemberg, aus dem figürlichen Schattendasein zu befreien. Darüber ist er zu dem landesweit wohl besten Kenner der ausgesprochen schwierigen Württembergischen Heereskunde der napoleonischen Zeit geworden. Für seine eigene Offizin hat Uwe die Württemberger zunächst als Zinnflachfiguren im Nürnberger Maßstab (30 mm) graviert  und sie später als vollplastische Zinnfiguren im populären Maßstab 1:72 kreiert. Bei seinen Figurenserien achtet Uwe nicht nur auf historische Genauigkeit, sondern auch darauf, Gruppen zu entwickeln, die in ihrer Haltungsvielfalt und Lebendigkeit sowohl den Sammler, den Dioramenbauer als auch den Wargamer ansprechen können.Würt.Chevauleger 2

Jetzt ist er darangegangen, die Württemberger auch noch in der populären Wargaming-Größe 28 mm zu entwickeln. Begonnen hat er mit den beiden besonders pittoresken Regimentern der leichten Kavallerie, mit den Chevaulégers. Unter „Bilder von der Werkbank“ zeigt Uwe Ehmke im Forum die Entstehung seiner Figuren von Drahtgerüst über Rohmodell bis zum fertig bemalten Zinnabguß.

16.07.2010
Text: Andreas H.
Bilder: Uwe Ehmke

 Bürger, Bauer, Landsknecht
Unser Forenmitglied Michel ist ein sehr produktiver Dioramenbauer. Sein bevorzugtes Thema ist das Mittelalter, das er bereits in vielen kleinen und großen Szenen im Maßstab 1:72 dargestellt hat. Mit seinem aktuellen Projekt macht er aber einen Vorstoß in das 16. Jahrhundert: Es geht um den deutschen Bauernkrieg von 1525.

Bauernkrieg3
Eine kleine, befestigte Stadt im Südwesten des Landes hat sich kampflos einem Bauernheer ergeben. An der Stadtmauer vor dem großen Tor mischen sich Bauern und Stadtbürger. Etliche Landsknechte haben sich eingefunden, die bereit sind, auf Seiten der Bauern in den Kampf zu ziehen, solange der Sold stimmt. Viele einzelne Szenen beleben das Geschehen. Es wird gerastet, getrunken und gespeist, während die Anführer verhandeln, ob man miteinander ins Geschäft kommt. Disziplin und Ordnung haben einen schweren Stand. Das einfache Volk feiert, solange die Gelegenheit ist, denn niemand weiß, was der morgige Tag bringt. Einige Frauen aus dem Landsknechttroß geizen nicht mir ihren Reizen. Der biedere odenwälder Bauer weiß nicht, wo er zuerst hinschauen soll. Vom Zeughaus her zieht ein Ochsengespann ein Feldgeschütz durch das Tor, damit man dem Fürstenheer beim unvermeidlichen Zusammenstoß mehr entgegenzusetzen hat als Kriegsflegel und Sensen.

Bauernkrieg2
Im Forum unter „Bilder von der Werkbank“ läßt sich Schritt für Schritt die Umsetzung dieses anspruchsvollen Dioramenprojekts nachvollziehen. Anhand vieler Bilder zeigt Michel den Geländebau und die Entstehung der Stadtmauer. Da es zu dem Thema praktisch keine Modelle zu kaufen gibt, müssen viele Figuren zweckentfremdet und passend zur Epoche umgebaut werden. Etliche weitere werden eigens für dieses Diorama hergestellt. Im Dioramenbau kommen alle Kenntnisse und Fertigkeiten zusammen, die in unserem Hobby benötigt werden: Das Wissen über den historischen Hintergrund, das Konvertieren, Modellieren und Bemalen von Figuren, die Anfertigung von Zubehör, Gelände und Gebäudebau, schließlich das Geschick zur Komposition einer Szene, die sich aus vielen einzelnen Episoden zusammensetzt, aber doch ein geschlossenes Ganzes ergeben soll.

Bauernkrieg102

20.05.2010
Text: Andreas H.
Bilder: Michel

 Schinderhannes
- das etwas andere Wargaming-Projekt
Für sein neues Wargaming-Projekt hat unser Forenmitglied Koppi sich etwas Interessantes  ausgedacht. Wir sind dabei, wenn er Schritt für Schritt die Entstehung  seiner Figuren und der Geländeplatte zeigt. Und so ganz nebenbei erzählt er auch die Geschichte vom berüchtigten Räuberhauptmann Schinderhannes  alias Johannes Bückler, der am Ende des 18. Jahrhunderts im Hunsrück  sein Unwesen trieb.
Das ist spannend gemacht. Wir erleben einen  Bildroman.
Dazu ein paar Stimmen unserer Mitglieder.
- Ich kenn mich ja mit  Tabletop-Spielen nicht aus....
Aber die Einleitung wirkt unterhaltsam und süffisant aus dem Ärmel geschüttelt.
Also... geht's weiter?

- Ich muss schon sagen - da kannst du glatt ein Buch schreiben, spannend ...
- Gehöre nun mehr auch zu den ständigen Lesern ...

Im Forum unter "Tabletop" kann man erleben wie sich das Projekt weiter entwickelt.
Schinderhannes 1.klein03

Lieutenant La Tete ist auf der Suche nach dem Schinderhannes, nachdem  die Räubereien dieses Vebrechers immer stärker geworden waren.

Schinderhannes 2.klein02

Gefangen von Männern des Schinderhannes ist sicherlich keine angenehme  Sache. Weiß man doch nicht was passiert.

27.04.2010
js / webmaster

 Figuren zum Deutschen Bauernkrieg von 1525
Von Andreas H.
Manche Themen werden, obwohl sehr interessant, von den 1:72-Figurenherstellern hartnäckig übersehen. Auch Umbauten aus vorhandenen Figuren sind nicht immer möglich oder zumindest sehr schwierig; in solchen Fällen hilft eigentlich nur, die Figuren selbst zu machen. Das 16. Jahrhundert gehört zu diesen vernachlässigten Epochen, und zum Deutschen Bauernkrieg von 1525 gibt es schon erst recht nichts. Als ein Sammlerkollege mit einem Diorama dazu begann, war das für mich ein Anstoß, einen passenden Figurensatz zu modellieren. Dargestellt werden sollten bewaffnete Bauern in einem Lager oder bei der Rast. Dabei durften auch die Frauen nicht fehlen, die wie in jedem Heer des Mittelalters und der frühen Neuzeit in großer Zahl mit den bewaffneten Haufen mitzogen (im übrigen aber ebenfalls von den großen Herstellern ständig vergessen werden).

Bauernkrieg Gruppe 0502
Der Schulze mit seinen Mannen.

Wenn man Figuren selbst machen möchte, sind gute Vorlagen unerläßlich. Glücklicherweise haben einige der besten Künstler des frühen 16. Jahrhunderts wie Albrecht Dürer oder Sebastian Beham viele Studien von Bauerntypen dieser Zeit hinterlassen. Ein Bild von Beham, das „Kirchweihfest“ von 1535, war meine Hauptquelle für die geplante Serie. Behams Typen zeigen die zeitgenössische ländliche Tracht aus allen Perspektiven; sie tragen viele Varianten der damaligen Kopfbedeckungen, Röcke, Hosen, Fußbekleidung und auch der bäuerlichen Bewaffnung wie lange Messer und als Stangenwaffen zu gebrauchende landwirtschaftliche Werkzeuge, aber auch Schwerter und Sauspieße.

Bauernkrieg Gruppe 0602
Eine Lagerszene

Meine Figuren mache ich mit Zweikomponentenputty über einem Drahtgerüst. Dieses Gestell wird mit Sekundenkleber fixiert und darauf in mehreren Schichten die Figur mit verschiedenen Modelliermassen aufgebaut. Dabei haben sich selbstgemachte Werkzeuge aus Nadeln und Cocktailsticks bewährt. Wichtig ist eine ständige Größenkontrolle mit der Schieblehre und Vergleichsfiguren, weil das Modell sonst leicht zu groß geraten kann.

Bei diesem Satz kam es mir darauf an, möglichst lebendige Figuren zu kreieren, die in kleinen Gruppen miteinander agieren und gestatten, eine lebensechte Lagerszene zu gestalten. Weitere Bilder von Figuren des Satzes finden sich im Forum unter ”Owen Factory / Bestandsliste”.

Auch ein Bericht über das noch im Bau befindlich Bauernkriegsdiorama des Sammlerkollegen Michel ist im Forum unter “Bilder von der Werkbank” zu sehen.

12.04.2010
Andreas H.

 Schweizer Infanterie zum Ende des 15. Jahrhunderts
Ein Figurenprojekt in 1/72
Schweizer_01.jpg_thumb
Unser Forenmitglied Frank Z. hat sich ein sehr interessantes Thema vorgenommen.
Mit seiner neuen Figurenserie, Schweizer Infanterie zum Ende des 15. Jahrhunderts, schafft er eine Ergänzung zu bestehenden Figurensets.
Die Serie besteht aus einem Kommandoset, sowie stehende und marschierende Figuren. Von den insgesammt 34 Figuren sind hier einige abgebildet. Schweizer_02.jpg_thumb02Im Forum sind alle Figuren zu sehen.
Im Forum kann auch verfolgt werden, wie die Figuren entstehen und es besteht die Möglichkeit mit Frank über die weitere Entwicklung zu diskutieren.
Hier gibt es auch eine Kontaktadresse über die seine Figuren zu beziehen sind.
05.04.2010
js / webmaster
Schweizer_04.jpg_thumb
Ein Bericht von Frank Z.
So, hier nun die Schweizer.
Das  Neue war für mich, dass es sich hier weniger um Bewegungsstudien handelte sondern die Figuren gleich mit Verschattungen modelliert wurden; auch  die Haltungen wurden so gewählt, dass man die Gussnaht möglichst  problemlos führen kann. Die Stangenwaffen plante ich Schweizer_05.jpg_thumbgrundsätzlich als  seperate Teile um eine Wahl zwischen langem Spieß und Hellebarde zu  ermöglichen, auch die Schweizerdegen /Schwerter beliess ich separat, um  die Anbringung variieren zu können.
Wie es eben ist, mit dem  Ausprobieren von Körperhaltungen, da könnte man das und dieses noch  machen und und und..... so ergab sich während des Modellierens die  Konzeption eine Art "Großes Kommandoset" zu mastern, mit jeweils Schweizer_09.jpg_thumbvier  ähnlich bewaffneten in diesen drei Kategorien, dann kamen noch die  Musiker hinzu, die große Landsknechtstrommel hatte ich vorschnell mal  schon an eine Figur modelliert, war aber für das Ende des 15. Jh. doch  nicht so ganz stilecht, nun ja ich hab den Trommler belassen und nun sind es auch vier Spielleute.
Bei der Recherche zog ich dann noch T.  Dürrschmitt zu Rate, um hier einige Fragen zur Bewaffnung zu klären.
Schweizer_14.jpg_thumbHauptsächlich zog ich den Funcken und das Uhlstein Waffenbuch zu Rate. Aber auch eine nicht geringe Anzahl von Bildern aus den Chroniken des jüngeren und  älteren Buchmalers Schilling  waren sehr aufschlussreich (wenngleich ich auch als weniger Vertrauten mit dieser Materie nur eine sehr  oberflächliche militärgeschichtliche Anschauung vornehmen konnte).
Das Schweizer_16.jpg_thumb"alte Leiden" der unruhigen Oberflächen ist mir jedoch hängen  geblieben, dennoch sah ich für mich selbst eine gewisse Verbesserung,  die jedoch auch durch die feine Detaillierung mit sich kam, in der man  sich austoben konnte.  Insbesondere die Plattenharnische wurden von den  einen zu den nächsten grünen Stunden besser und verleiteten schließlich  zur einfachen Kannellierung der Oberflächen. So war es auch eine gewisse Überwindung, nachdem ich den Harnisch der Nr. 2 zuerst modelliert hatte den Schweizer_23.jpg_thumbBesser gelungenen Harnisch der Nr.1, des "Kommandanten" mit den  Wams zu überziehen.
Die Musiker stellten eine besondere Herausforderung dar, zunächst war die Recherche absolutes Neuland für  mich, zum anderen war die Herstellung der Trommeln mit Papier, Faden und Sekundenkleber eine interessante Geschichte.  Der Querpfeifer mit den  Fingern an der Schwelgpfeife war eine weitere Herausforderung, die zu  eine ziemliche Schweizer_25.jpg_thumbNervensache ausartete und gewisse Unsauberkeiten an den  Händen seien mir verziehen.
Schließlich fand ich doch die Versöhnung mit meinen Greens als ich beim Kopfputz die schönen Federn aufsetzte...



Viele Grüße
Frank_Z

 Symposium

Symposium 2010 Bild1
Symposium2010 2Symposium 2010 Bild3

 Verschiedenes aus der Bildergalerie
24.07.2010
KuK Taucherplätte 202
KUK Taucherplätte
(entrauner)
Notlandung
Notlandung
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Seeflugzeug
Seeflugzeugversuchskommando
(klausH)
Dinosauriergrabung3
Dinosauriergrabung
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Dinosauriergrabung2
Dinosauriergrabung
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Desert Storm
Desert Storm
(T.Dürrschmidt)

 Bilder aus der Bildergalerie
09.06.2010
Liechtenstein8
1/72 Herr Ulrich von Liechtenstein (T.Dürrschmidt)
zvedza swedish ari crew1
Zvezda swedish Ari Crew
(Roland Kupski)

 Figuren selbst modellieren
29.04.2010
Selbst eine Figur in 1:72 zu modellieren, ist weniger schwierig, als es scheint. Wie man es machen kann, dazu jetzt im Forum eine Anleitung in kleinen Schritten und mit vielen Bildern unter „Fragen zum Bemalen, Umbauen und Modellieren von Figuren und Ausrüstung”.
(Andreas H.)
Tutorial 1 klein
Tutorial 2 klein

Tutorial 3 klein

 Kogge im Orient
04.04.2010
Im Forum kann man den Bau einer Kogge verfolgen.
Mehr im Forum unter, Bilder von der Werkbank.
(Projekt, Dirk R.)Kogge302Kogge903
Kogge7

 French and Indian War
04.04.2010
Mehr dazu im Forum unter, Bilder von der Werkbank.
(Ein Figurenprojekt von
T. Sommerfeld)
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 Aktuelle Informationen
04.04.2010
Literaturhinweise, DVD Neuerscheinungen, Filmtips und Museumshinweise.
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